Hilfs-Konvoi in die Ukraine

Nach dem wir am Donnerstag, den 24.02.2022, die schlimme Nachricht, über die Invasion und den Krieg in der Ukraine gehört haben und uns immer schlimmere Bilder zugeschickt wurden – konnten wir nicht lange überlegen.

Als Missionswerk, welches mit den christlichen Gemeinden der Ukraine sehr eng zusammenarbeitet, suchten wir alle Möglichkeiten ab, um sofort zu helfen. Nach unzähligen Telefonaten und Kommunikation mit den Behörden in der Ukraine, bekamen wir am Samstag, den 26.02.2022 die Erlaubnis einen Hilfs-Konvoi in die Ukraine zu senden…

Nun mussten alle Vorbereitungen getroffen werden. Wir starteten eine Sammelaktion von Sachspenden, wie Matratzen, Decken, Kissen, Bettwäsche, Kleider, Lebensmittel, Waschmaschinen und vielen anderen Sachen… Diese wurden im Kellerraum der Mennoniten-Brüdergemeinde Nümbrecht gesammelt, sortiert und für den Transport vorbereitet.

Liebe Spender und Helfer – herzlichen Dank Euch allen – auch im Namen der Menschen die es bekommen werden! Wir sind  sehr bewegt über die Hilfs- und Spendenbereitschaft unserer Mitbürger! In so kurzer zeit sind Spenden reingekommen, die einen Hilfs-Transport /-Konvoi in dieser Größenordnung möglich machen.   Bewegt sind wir auch davon, dass eine christliche Gemeinde aus Neuwied. viele neu-gekaufte Waschmaschinen, gespendet hat. Eine christliche Gemeinde spendete eine Ladung Lebensmittel. Von überall wurde angerufen. Es wurden zu dem auch  viele neue Konvektor (mobile Heizkörper) gespendet, die eine große Hilfe sein werden.

Da das Projekt „Ukraine – Hilfe für Flüchtlinge“ hiermit aber noch nicht abgeschlossen ist, können sie die Details gerne hier erfahren…


Wir haben auch laufend über den Hilfs-Konvoi auf unserem Telegram-Kanal berichtet und laden da die aktuellsten Infos direkt hoch.

  zum Telegram-Kanal… 


Bilder sagen mehr als Worte. Hier der Bericht zum Hilfs-Konvoi und dessen Vorbereitung:
Sa. 26.02.2022 – Mo. 28.02.2022

das Sammeln und Vorbereiten

Sammeln und Vorbereiten der Sachspende in der MBG-Nümbrecht

Beladen des LKWs


Di. 01.03.2022  

wir konnten die erste Großbestellung an Lebensmittel abholen, die von einer Christlichen Gemeinde gestiftet wurden.

und mit dem Beladen des ersten LKWs beginnen. – 4 sollen in den nächsten zwei Tage beladen werden.


Mi, 02.03.2022

wir konnten  heute mit dem Beladen starten. Dank vieler Helfer, konnten 3 LKW beladen werden


Do, 03.03.2022

das Beladen des letzten der 4. LKW konnte abgeschlossen werden.


Sa. 05.03.2022, gegen 17:00 Uhr

Der Hilfs-Konvoi, bestehend aus 2 LKW und einem Transporter,  startete am Samstag, vom Parkplatz der Mennoniten-Brüdergemeinde Nümbrecht.


So. 06.03.2022, gegen 07:00 Uhr

Unterwegs in Polen… haben noch ca. 250 km bis zur Grenze


So. 06.03.2022, gegen 10:00 Uhr

Sind kurz vor der Grenze…

So. 06.03.2022, gegen 11:00 Uhr

Wir haben die Grenze erreicht. Hier wurden wir von einem Polizisten in die Falsche Spur geleitet, was dazu führte, dass man uns wieder zurückschicken wollte, wo wir dann uns wieder hinter einordnen mussten. Doch dann, Gott sei Dank, konnten wir weiterfahren, was uns eine Wartezeit von mehreren Stunden ersparte.


So. 06.03.2022,  15:00 Uhr

Wir konnten die Grenze in die Ukraine ohne Probleme passieren. Dabei haben wir über die Freundlichkeit der Beamten gestaunt. Sobald man erfuhr, dass wir humanitäre Hilfe fahren, hatte alles einen anderen Wert.

Das Bild auf der Grenze hat uns tief berührt. Tausende Frauen mit Kindern. Männer zwischen 18 und 60 Jahren werden nicht mehr aus dem Land gelassen, sondern müssen in die Mobilmachung. Was für Szenen. 

Bilder am Grenz-Übergang…

Auf der Seite der Ukraine. Ein Bild, wo man tiefes Mitleid empfindet und man nicht weiß, wo man mithelfen kann. Gott sei Dank, wird hier von vielen Helfern Suppe und Tee gekocht. Der Malteser-Dienst ist direkt vor Ort und hilft wo er kann. Es werden Einweg Geschirr, Brot und andere lebensnotwendige Sachen gebraucht. 

Die Menschen hoffen irgendwie mitgenommen zu werden

Männer verabschieden sich hier von den Frauen und Kinder und müssen in den Krieg… Es ist nur 1°C – Nachts geht es in die Minusgrade. 

Es sind Bilder von verzweifelten Frauen mit Kinder, die irgendwie hoffen über die Grenze zu kommen…

Die Mutter versucht das Kind warm zu halten…


So. 06.03.2022,  gegen 16:00 Uhr

Wir sind unterwegs zum Zielort. Viele Straßenschilder sind verdeckt, oder fehlen ganz… Im Osten des Landes wurden alle abgebaut, damit den russischen Truppen der Weg erschwert wird.

Unterwegs treffen wir an vielen Stellen Bewachungsposten, bei Ein- und Ausfahrten der Orte, die Passkontrollen durchführen… ab 20 Uhr ist Ausgangssperre. Das Land kommt einem irgendwie fremd und unheimlich vor… An den Kontrollen wurden wir sehr gut behandelt.


So. 06.03.2022,  gegen 19:00 Uhr

Wohlbehalten vor Ort angekommen…

Hier, in der Mission „Wistka Miru“ werden die Flüchtlinge aufgenommen…

Schon mit den Matratzen aus dem Transport und Lebensmittel, konnte ein großer Raum für die Aufnahme weiterer 18 Flüchtlinge hergerichtet werden, die am Abend eintreffen sollten…

Das Bild vom nächsten Morgen…


Mo. 07.03.2022,  gegen 10:00 Uhr

Wir konnten heute die LKW im Zentrallager der Mission „Wiska miru“ entladen. Von hier aus werden viele Aufnahmestellen der Flüchtlinge, die Helfer an der Grenze und andere Orte mit alle Nötigen versorgt – eine sehr große logistische Herausforderung.

Am Morgen wurde der Schneefall immer dichter, aber wir hatten viele Helfer und konnten die Entladung binnen einiger Stunden abschließen.

Hier noch einige Bilder…

Roman Bubnjak – Verantwortliche vor Ort, ist sehr berührt über die Hilfe

Mo. 07.03.2022,  gegen 17:00 Uhr

Wir konnten auch Flüchtlinge im Gemeindehaus der christlichen Gemeinde in Borislaw besuchen.

Eine der Waschmaschinen aus der Ladung kommt hier direkt zum Einsatz. Diese Waschmaschinen wurden von einer christlichen Gemeinde aus Neuwied gespendet.

Es konnten auch viele Lebensmittel überreicht werden, damit die Menschen versorgt sind. Es werden auch hier noch viele Flüchtlinge erwartet.


Wir hatten die Möglichkeit, ein Haus in den Bergen, in Schodnitsa, zu besuchen, wo viele Familie untergebracht sind. Wir könnten hier eine Waschmaschine weitergeben und einige Lebensmittel und hatten eine kurze Gemeinschaft.


Di. 08.03.2022,  6:30 Uhr

Wir machen uns auf dem Heimweg…

Wir haben eine Familie von 7 Personen dabei. Das jüngste Kind ist schwer behindert. Die Sorge ist, ob der Vater das Land verlassen darf – dieses werden wir an der Grenze sehen.


Di. 08.03.2022, gegen 11:00 Uhr

Wir sind an der Grenze. Nach einigen Verhandlungen, dürfen wir schneller die Grenze passieren.


Di. 08.03.2022, gegen 15:00 Uhr

Wir durften die Grenze passieren und sind in Polen. Auch der Vater der Familie durfte mitkommen. Sie werden in Deutschland bei einer Familie untergebracht.

Wir sind nun auf dem Weg nach Hause…


Durch einen schweren Unfall haben wir einige Stunden im Stau verbracht.

Mi. 08.03.2022, gegen 16:00 Uhr

Wir sind zuhause – Gott sei Dank!

Im Namen vieler Menschen aus der Ukraine übergeben wir einen herzlichen Dank an alle Spender, welche diesen Hilfs-Konvoi möglich gemacht haben! Wir freuen uns über so viel Hilfe und Unterstützung, die wir dem Volk der Ukraine überreichen konnten. Es werden noch weitere Berichte über die Verteilung der Hilfe kommen. – bleiben Sie dran.

Es werden auch schon weitere Hilfs-Transporte geplant, so dass wir sofort Bescheid geben, wenn Sachspenden oder Spenden benötigt werden…

Gott segne Sie!